Impuls für den Tag – 20.06.2020 – Du meine Seele, singe
Dietmar Rabich / Wikimedia Commons / “Heiligengrabe, Kloster Stift zum Heiligengrabe, Heiliggrabkapelle -- 2017 -- 7338” / CC BY-SA 4.0

Impuls für den Tag – 20.06.2020 – Du meine Seele, singe

Heute begeben wir uns wieder auf Reisen.
Es geht zum Kloster Stift zum Heiligengrabe im Nordwesten Brandenburgs, in die dortige Stiftskirche.  klosterstift-heiligengrabe.de
2015 habe ich dort für eine CD-Produktion improvisierte Choralvariationen über das Lied „Du meine Seele singe“ eingespielt.

1. Du meine Seele, singe, wohlauf und singe schön
Dem, welchem alle Dinge zu Dienst und Willen stehn.
Ich will den Herren droben hier preisen auf der Erd;
Ich will ihn herzlich loben, solang ich leben werd.

2. Wohl dem, der einzig schauet nach Jakobs Gott und Heil!
Wer dem sich anvertrauet, der hat das beste Teil,
Das höchste Gut erlesen, den schönsten Schatz geliebt;
Sein Herz und ganzes Wesen bleibt ewig unbetrübt.

3. Hier sind die starken Kräfte, die unerschöpfte Macht;
Das weisen die Geschäfte, die seine Hand gemacht:
Der Himmel und die Erde mit ihrem ganzen Heer,
Der Fisch unzähl’ge Herde im großen wilden Meer.

4. Hier sind die treuen Sinnen, die niemand Unrecht tun,
All denen Gutes gönnen, die in der Treu beruhn.
Gott hält sein Wort mit Freuden, und was er spricht, geschicht;
Und wer Gewalt muss leiden, den schützt er im Gericht.

5. Er weiß viel tausend Weisen, zu retten aus dem Tod,
Ernährt und gibet Speisen zur Zeit der Hungersnot,
Macht schöne rote Wangen oft bei geringem Mahl;
Und die da sind gefangen, die reißt er aus der Qual.

6. Er ist das Licht der Blinden, erleuchtet ihr Gesicht,
Und die sich schwach befinden, die stellt er aufgericht‘.
Er liebet alle Frommen, und die ihm günstig sind,
Die finden, wenn sie kommen, an ihm den besten Freund.

7. Er ist der Fremden Hütte, die Waisen nimmt er an,
Erfüllt der Witwen Bitte, wird selbst ihr Trost und Mann.
Die aber, die ihn hassen, bezahlet er mit Grimm,
Ihr Haus und wo sie saßen, das wirft er um und um.

8. Ach ich bin viel zu wenig, zu rühmen seinen Ruhm;
Der Herr allein ist König, ich eine welke Blum.
Jedoch weil ich gehöre gen Zion in sein Zelt,
Ist’s billig, dass ich mehre, sein Lob vor aller Welt.

Text: Paul Gerhardt 1653
Melodie: Johann Georg Ebeling 1666

Möge uns unter den aktuellen Bedingungen nie die Sehnsucht nach dem gesungenen Gotteslob verloren gehen.

Ganz herzlich möchte ich Sie morgen, am Sonntag, dem 21.6. um 17 Uhr nach St. Josef zum ersten Kirchenkonzert nach langer Zwangspause einladen. Lesen Sie dazu diesen Beitrag.

Herzliche Grüße, Tobias Segsa, Kirchenmusiker

Menü schließen