Impuls für den Tag – 23.04.2020 – (ge)horchen!

Impuls für den Tag – 23.04.2020 – (ge)horchen!

Liebe Gemeinde, liebe Leserinnen und Leser,

manchmal ist es nur ein Wort, das einem beim Lesen einer Bibelstelle in den Blick kommt. So ist es mir bei den Texten ergangen, die heute im Gottesdienst gelesen werden. Da ist zum einen der Text aus der Apostelgeschichte, wo es im 5. Kapitel, Vers 32 heißt: „Zeugen dieser Ereignisse sind wir und der Heilige Geist, den Gott allen verliehen hat, die ihm gehorchen“ und zum anderen der Text aus dem Evangelium nach Johannes, Kapitel 3, Vers 36 wo es heißt: „…wer aber dem Sohn nicht gehorcht, wird das Leben nicht sehen, sondern Gottes Zorn bleibt auf ihm.“  In beiden Texten findet sich das Wort „gehorchen“ bzw. „gehorcht“.

Ja, gehorchen – Gott gehorchen – wollen wir das? Wenn ich das Wort „gehorchen“ so auf mich wirken lasse, dann hat es für mich doch einen negativen Klang. Vielleicht geht es Ihnen da ja auch so. Gehorchen! – das heißt doch: etwas befolgen müssen, sich fügen, kuschen, parieren oder gar sich unterwerfen.

Und doch, wenn ich mir das Wort mal genauer anschaue, dann entdecke ich auch die Silbe „horchen“ in dem Wort „gehorchen“. Und horchen ist doch ein ganz intensives Hören. Sie kennen das doch sicher auch – „Horch mal, der Wind“ oder „Horch mal, die Vögel“. Ein Hinhören auf ein ganz besonderes Geräusch. Auf ein Geräusch, das mir gut tut.

Dabei fällt mir die Geschichte von dem Propheten Elija ein. Elija am Berg Horeb. Elija war auf einem Irrweg – sein Leben war orientierungslos geworden – er wollte nur noch sterben. Doch dann hörte er die Stimmer des Herrn – nicht im Sturm – nicht im Beben – nicht im Feuer – sondern im sanften, leisen Säuseln des Windes. Er musste schon genau hinhorchen, um die Stimme Gottes zu hören. Und diese Stimme gab ihm wieder Orientierung – und Elija handelte danach, er gehorchte Gott.

So ist es ja auch manchmal in unserem Leben, dass wir wieder Orientierung brauchen. Und da ist es gut, wenn auch wir horchen auf das, was Gott uns für unser Leben sagen will. Zum Glück brauchen wir dazu nicht bis zum Berg Horeb zu gehen. Gehen wir doch einfach in die nächste Kirche, die ja tagsüber vielfach nun zum stillen Gebet geöffnet sind – dort ist mit Sicherheit der Ort, wo wir „das leise Säuseln des Windes“ hören können, wo wir die Ruhe finden, um wirklich Gottes Stimme zu hören, um uns dann wieder auf den Weg zu machen.

Aber, liebe Leserinnen und Leser, machen Sie sich einfach selbst auf den Weg und lesen die heutigen Texte entweder in der eigenen Bibel oder einfach im Internet unter folgendem Link:

https://www.erzabtei-beuron.de/schott/schott_anz/index.html?datum=2020-04-23

Vielleicht finden Sie für sich ja auch ein ganz anderes Wort, das Ihnen in den Blick kommt –  ein Wort, mit dem Gott Ihnen etwas ganz Eigenes mit auf den Weg geben möchte.

Ihr Alfons Eising, Diakon

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