Friedensgebet | Geistlicher Impuls | 30.03.2022

Friedensgebet | Geistlicher Impuls | 30.03.2022

Impuls zur Reue, Umkehr, Versöhnung und für Frieden in der Ukraine, in Russland und in der ganzen Welt

Liebe Christen und liebe Menschen, als Impuls heute möchte ich einige längere Auszüge aus dem päpstlichen Weiheakt und Gebet der Weltkirche diesen Jahres vom 25. März, dem Hochfest der Verkündigung des Herrn, hier einstellen.

Papst Franziskus schreibt dazu in seinem Anschreiben an die Kirche in der ganzen Welt: „Fast ein Monat ist nun vergangen seit dem Beginn des Krieges in der Ukraine, der immer mehr Leid über die gepeinigte Bevölkerung bringt und auch den Weltfrieden bedroht. In dieser dunklen Stunde ist die Kirche aufgerufen, beim Fürsten des Friedens Fürsprache einzulegen und denjenigen beizustehen, die die Folgen des Konflikts an ihrem eigenen Leib zu spüren bekommen.“

Akt der Weihe an das Unbefleckte Herz Mariens

„O Maria, Mutter Gottes, die du auch unsere Mutter bist, wir kommen zu dir in dieser Stunde der Bedrängnis. Du bist Mutter, du liebst uns und du kennst uns. Dir ist nicht verborgen, was uns im Herzen bewegt. Mutter der Barmherzigkeit, wie oft haben wir deine zärtliche Fürsorge erfahren, deine friedenbringende Gegenwart, denn du geleitest uns immer zu Jesus, dem Fürsten des Friedens.

Wir aber sind vom Weg des Friedens abgekommen. … Wir sind an Gier erkrankt, wir haben uns in nationalistischen Interessen verschlossen, wir haben zugelassen, dass Gleichgültigkeit und Egoismus uns lähmen. …

Im Elend der Sünde, in unserer Erschöpfung und Hinfälligkeit, in der geheimnisvollen Ungerechtigkeit des Bösen und des Krieges erinnerst du, heilige Mutter, uns daran, dass Gott uns nicht verlässt, sondern stets mit Liebe auf uns schaut, mit dem Wunsch, uns zu vergeben und uns aufzurichten. Er selbst hat dich uns geschenkt und der Kirche und der ganzen Menschheit in deinem Unbefleckten Herzen eine Zuflucht geschaffen. Aufgrund der Liebe Gottes bist du bei uns und auch durch die schwierigsten Momente der Geschichte geleitest du uns voll Zärtlichkeit.

So kommen wir zu dir und klopfen an die Tür deines Herzens, wir, deine geliebten Kinder, die du zu allen Zeiten unermüdlich aufsuchst und zur Umkehr einlädst. Komm in dieser dunklen Stunde zu uns, um uns beizustehen und uns zu trösten. … Du kannst die Verstrickungen unseres Herzens und die Knoten unserer Zeit lösen. …

So hast du dich auch in Kana in Galiläa verhalten, als du erwirkt hast, dass Jesus eingriff, noch ehe seine Stunde gekommen war. … Verwende dich erneut für uns, o Mutter, denn heute ist uns der Wein der Hoffnung ausgegangen, die Freude ist geschwunden, die Geschwisterlichkeit verwässert. Wir haben die Menschlichkeit verloren, wir haben den Frieden verspielt. Wir sind zu aller Gewalt und Zerstörung fähig geworden. …

Nimm an, o Mutter, unser Gebet.

Du Stern des Meeres, lass uns im Sturm des Krieges nicht untergehen.

Du Arche des Neuen Bundes, zeige uns Möglichkeiten und Wege der Versöhnung.

Führe, „du Irdische im Himmel“, die Welt wieder zu göttlicher Eintracht.

Beende den Hass, besänftige die Rachsucht, lehre uns Vergebung.

Befreie uns von Krieg, bewahre die Welt angesichts der nuklearen Bedrohung.

Du Königin vom Rosenkranz, erwecke in uns wieder das Bedürfnis zu beten und zu lieben.

Du Königin der Menschheitsfamilie, zeige den Völkern den Weg der Geschwisterlichkeit.

Du Königin des Friedens, erbitte der Welt den Frieden.

Deine Traurigkeit, o Mutter, erweiche unsere verhärteten Herzen. Die Tränen, die du für uns vergossen hast, mögen dieses Tal wieder aufblühen lassen, das unser Hass verdorren ließ. Lass uns, bei allem Lärm der Waffen, durch dein Gebet zum Frieden finden. Liebkose mit deinen mütterlichen Händen alle, die leiden und vor den Bomben fliehen. Lass alle, die ihr Zuhause und ihr Land verlassen müssen, in deiner mütterlichen Umarmung Trost finden. Dein betrübtes Herz erwecke in uns Mitgefühl und dränge uns, unsere Türen zu öffnen und uns der verwundeten und verstoßenen Menschen anzunehmen.

Mutter Gottes, die du auch unsere Mutter bist, dir vertrauen wir uns an und feierlich weihen wir die Kirche und die ganze Menschheit, insbesondere Russland und die Ukraine, deinem Unbefleckten Herzen. Nimm diesen unseren Weiheakt an, den wir mit Vertrauen und Liebe vollziehen. Gib, dass der Krieg aufhört und schenke der Welt den Frieden. Durch dein von Herzen kommendes Ja trat der Fürst des Friedens ein in die Geschichte; …

Die göttliche Barmherzigkeit ergieße sich durch dich über die Erde und der liebliche Herzschlag des Friedens bestimme wieder unsere Tage. … Du bist auf unseren Wegen gewandelt, geleite uns auf den Pfaden des Friedens. Amen.“

Dieses Weihegebet lädt uns ein zur Betrachtung. Es möchte uns führen und leiten hin zu ehrlicher Reue, zur Umkehr, zur Versöhnung, zu Vergebung, zu tätiger Nächstenliebe und zum Frieden. Nehmen wir die Einladung an!

„Maria, mit dem Kinde lieb uns allen deinen Segen gib.“ Amen

Im Gebet verbunden mit Ihnen, Pfarrer Matthias Ullrich (Pfarrvikar)


Titelbild: Annemarie Barthel
In: Pfarrbriefservice.de

Menü schließen