Gottvertrauen | geistlicher Impuls | 20.03.2024

Gottvertrauen | geistlicher Impuls | 20.03.2024

Hatten Sie eine gute Nacht? Oder geht es ihnen auch wie mir und wahrscheinlich vielen anderen, die sich mit schlaflosen Nächten herumschlagen? Ich frage mich dann immer, wo könnte die Ursache dafür liegen? Grübeln, seine Verpflichtungen auf die Reihe bekommen, auf der Suche nach Prioritäten im eigenen Leben, Ärgernisse, Vorurteile, Selbstzweifel, …

Ob Jesus auch manchmal Schlafstörungen hatte? Davon ist nichts so richtig überliefert. Aber sicher hat er sich eins ums andere Mal Gedanken gemacht, über Freunde und Gegner, denen er begegnete und Dinge, die nervten oder nicht gelingen wollten und Orte, an denen er abgelehnt wurde. 

Wenn ich so in die Bibel schaue, könnte ich vermuten, dass er sogar ganz schön darunter litt, wie bösartig ihm manchmal der eine oder andere entgegentrat. Vor allem in seiner Heimat, bei ihm zu Hause, in seinem vertrauten Umfeld wurde er abgelehnt mit den Worten: „…aber von dem hier wissen wir doch, woher er stammt“… Und dann heißt es auch mal, dass er in dieser Gegend keine Wunder tun konnte, weil die Ablehnung so stark war. Die eigenen Leute waren dem eigenen Vorurteil (…) so sehr verhaftet, dass es für sie absolut nicht infrage kam, dass Jesus der von Gott gesandter, heiligmäßiger Mann oder gar ein Messias sein könnte. Sicher hat ihn das irritiert, wahrscheinlich sogar wütend oder traurig gemacht. 

Aber er hat sich jedes Mal zurückgezogen, gebetet, Ruhe gesucht  und so sein inneres Gleichgewicht wieder hergestellt. 

Mir fehlt das häufig. Ich meine manchmal, ich müsste alle Schwierigkeiten selbst lösen, müsste alles selber machen und über Ärgernisse lernen, hinwegzuschauen. Aber im Grunde schiebe ich dann vieles nur vor mir her. 

„Und er zog sich zurück…“  heißt es vielfach von Jesus. Gottvertrauen!  Vielleicht ist es das, was ich nicht in so ausreichendem Maße besitze. Vielleicht werde ich dadurch zu einem gestressten Menschen werden. Vielleicht sollte ich einfach mal sagen: „Lieber Gott, hilf!“ Und ein kurzes Schweigen. – Ich muss nicht alles tun und auch nicht alles können und auch nicht alles selbst lösen… Aber ich wünsche mir etwas mehr Gottvertrauen!

Ihnen einen gesegneten Tag.
Mathias Laminski, leitender Pfarrer der Pfarrei St. Josef Treptow-Köpenick

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