Fasten und Verzicht in den Religionen | Geistlicher Impuls | 05.03.2025

Fasten und Verzicht in den Religionen | Geistlicher Impuls | 05.03.2025

Mit dem Aschermittwoch beginnt die 40-tägige Fastenzeit als Vorbereitung zu Ostern.

Fasten und Verzicht spielen in allen großen Religionen eine wichtige Rolle.
Jesus selbst ging 40 Tage in die Wüste, wo er den Versuchungen des Widersachers widerstand. Darauf kamen Engel und dienten ihm. Der geistliche Kampf lässt den Himmel näherrücken.
Im Islam wird im Fastenmonat Ramadan Verzicht geübt. Der Ramadan versteht sich auch als Zeit der Sühne für die Sünden des vergangenen Jahres.

Auch die asiatischen Religionen betonen die Askese im Leben.
Der reiche Prinz Siddartha Gautama Buddha hatte die Komfortzone seines elterlichen Palastes in Nordindien verlassen, um als Wandermönch die Wahrheit des Lebens zu finden. Er hatte den materiellen Reichtum losgelassen, um den geistigen Reichtum zu entdecken.

In einer Nacht der Meditation erlangte er die Erleuchtung. Die Ursache allen Leids ist die Gier des Menschen- so lautet die zweite These seiner „vier edlen Wahrheiten“. Die Überwindung der unersättlichen Begierden findet er im Nirwana, dem buddhistischen Himmel. „Der achtfache Pfad“ dorthin bedeutet maßvolles Leben und Konsumieren in allem.

Die christlichen Mystiker, wie Johannes v. Kreuz oder Meister Eckhart lehren ähnliches.
Erst die Reinigung, dann die Erleuchtung. Es braucht Klarheit des Geistes, um mehr sehen zu können.

Dazu soll auch der Leib mit allen Sinnen gereinigt werden.

„Wisst ihr nicht, dass euer Leib Tempel des heiligen Geistes ist?“
– nach dem hl. Paulus.

Der Hl. Geist möchte schöne reine Wohnungen in uns finden, damit er sich dort wohl
fühlt. Dazu braucht es Klarheit, Wachheit und Entschiedenheit.

Die Beichte ist dazu ein starkes, geistliches Mittel. Ein Zeichen der Umkehr, um im alten Trott wieder neues, schönes zu entdecken- gerade jetzt in der Fastenzeit.

Pfr. Bernhard Gewers

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