Der Sonnengesang | Geistlicher Impuls | 17.04.2024

Der Sonnengesang | Geistlicher Impuls | 17.04.2024

Können Sie sich noch daran erinnern, wann Sie zum letzten Mal das altbekannte Lied „Laudato si, o mio Signore“ gesungen haben?

Mir kam es letztens wieder in den Sinn. Da die Sonne schien und der Tag einfach warm, angenehm und zum langsamen Fahrradfahren einlud. Dabei entdeckte ich erneut, wie schön die Natur auch inmitten der Großstadt ist. Orte, die wirklich zum Verweilen einladen und mein Herz aufblühen lassen. In solchen Momenten spüre ich tiefe Dankbarkeit für Gottes Schöpfung:

Ich erfreute mich an den vielen Blüten, sprießenden Blättern, der lebendigen Tierwelt und nahm mir Zeit mich kurz auszuruhen. Auf einer kleiner Mauer am Straßenrand sitzend, beobachtete ich, wie zwei Eichhörnchen um einen Baum tollten – es sah wie ein Spiel aus. Und ja, wie wunderbar ist unsere Schöpfung, selbst in einer Großstadt, in der ich oft glaube nur Dreck, Gebäudefronten und viele Verkehr zu sehen – da stimme ich gerne in den Lobpreis auf die Schöpfung ein:

„Höchster, allmächtiger, guter Herr,
dein sind das Lob, die Herrlichkeit und Ehre und jeglicher Segen.
Dir allein, Höchster, gebühren sie,
und kein Mensch ist würdig, dich zu nennen.

Gelobt seist du, mein Herr,
mit allen deinen Geschöpfen,
zumal dem Herrn Bruder Sonne,
welcher der Tag ist und durch den du uns leuchtest.
Und schön ist er und strahlend mit großem Glanz:
Von dir, Höchster, ein Sinnbild.

Gelobt seist du, mein Herr,
durch Schwester Mond und die Sterne;
am Himmel hast du sie gebildet,
klar und kostbar und schön.

Gelobt seist du, mein Herr,
durch Bruder Wind und durch Luft und Wolken
und heiteres und jegliches Wetter,
durch das du deinen Geschöpfen Unterhalt gibst.

Gelobt seist du, mein Herr,
durch Schwester Wasser,
gar nützlich ist es und demütig und kostbar und keusch.

Gelobt seist du, mein Herr,
durch Bruder Feuer,
durch das du die Nacht erleuchtest;
und schön ist es und fröhlich und kraftvoll und stark.

Gelobt seist du, mein Herr,
durch unsere Schwester, Mutter Erde,
die uns erhält und lenkt
und vielfältige Früchte hervorbringt
und bunte Blumen und Kräuter.

Gelobt seist du, mein Herr,
durch jene, die verzeihen um deiner Liebe willen
und Krankheit ertragen und Drangsal.
Selig jene, die solches ertragen in Frieden,
denn von dir, Höchster, werden sie gekrönt.

Gelobt seist du, mein Herr,
durch unsere Schwester, den leiblichen Tod;
ihm kann kein Mensch lebend entrinnen.
Wehe jenen, die in tödlicher Sünde sterben.
Selig jene, die er findet in deinem heiligsten Willen,
denn der zweite Tod wird ihnen kein Leid antun.

Lobt und preist meinen Herrn
und dankt ihm und dient ihm mit großer Demut.“

Aus: Dieter Berg, Leonhard Lehmann (Hg.), „Franziskus-Quellen“
© 2009 Edition Coelde in der Butzon & Bercker GmbH

Ihre Monika Beil,
Soziale Arbeit in der Pastoral, Pfarrei St. Josef


Titelbild: Monika Beil, privat

Menü schließen