Jesus wird zum Tode verurteilt | 1. Station auf dem Online-Kreuzweg

Jesus wird zum Tode verurteilt | 1. Station auf dem Online-Kreuzweg

Eröffnung des Gebets

Verbunden im Gebet, gehen wir den Kreuzweg. Beginnen wir unsere gemeinsame Etappe in der Fastenzeit, die gemeinsame Station auf dem Kreuzweg Jesu, unter dem Zeichen seines Kreuzes:

+ Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes,
Amen.

Wir beten Dich an, Herr Jesus Christus und preisen Dich,
denn durch Dein heiliges Kreuz hast Du die Welt erlöst.

Betrachtung der Station

Der folgende Text ist eine Betrachtung des Geschehens der Station. Gerne können Sie die Aufnahme starten und dabei zurück nach oben scrollen, auf das Titelbild.

Das Spiel der dunklen Machenschaft beginnt. Pilatus schaut seinem Gegenüber in die Augen. Seine Figur wirft einen dunklen Fleck auf die Hauswand. Sein Urteilsspruch wird einen langen Schatten in die Geschichte der Menschheit werfen.

Ein Kind blickt verängstigt zum Verurteilten. Der Kontrast zum mächtigen Herrscher und zum wehr- und schutzlosen Kind könnte größer nicht sein. Das Kind hält eine Schüssel mit Wasser, in der Pilatus sein Urteil reinwaschen möchte. Die aufgebrachte Menge umzingelt den Gezeichneten.

Im Hintergrund die schreienden Meinungsmacher. Geballte Fäuste und ein nicht zu übersehender Fingerzeig: „Da steht er!“ Und noch lauter:„Ans Kreuz mit ihm!“
Lanze und Speer: Folterwerkzeuge stehen bereit.

Und Jesus? Er trägt eine Krone aus Dornen, sein Rücken ist blutig geschlagen.
Seine Hände sind gefesselt. Schweigend und aufrecht steht er inmitten der Menge.

Persönlicher Impuls von Pfarrer Mathias Laminski

Auf welcher Seite stehen wir, stehe ich? Verurteile auch ich Menschen? Auch Vorurteile sind Verurteilungen? Stammtischparolen sind überall möglich! Sätze wie: „Die sind doch selber schuld“, kommen schnell aus unserem Mund. „Wer Arbeit finden will, findet sie auch!“ So werden Arbeitslose noch immer zu arbeitsscheuen Menschen verurteilt. „Ans Kreuz mit ihm!“ Wie oft sind Ausländer an allem schuld!?“

Auch Schweigen, Unterlassung von Hilfeleistung kann Kreuzigung bedeuten. Wenn wir nichts unternehmen gegen den Hunger in der Welt, verurteilen wir Menschen zum Tod. In zahlreichen Ländern der Welt wird Jesus immer noch zum Tod am Kreuz verurteilt. In vielen Ländern der sog. „Dritten Welt“ werden Gewerkschafter, Journalisten, Regierungskritiker verfolgt und verurteilt. In vielen Ländern der Welt sind Folter und Todesurteile Selbstverständlichkeit.

Gebet an der 1. Station

Guter Gott, stehe allen bei, die ungerecht verurteilt werden und die nicht die Möglichkeit haben, sich zu wehren. Sei allen Menschen hier bei uns und in der Ferne nahe, wenn Sie verfolgt oder vorverurteilt werden. Sei allen in Not nahe! Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.
Amen.


Titelbild und Betrachtung der Station aus dem Misereor-Kreuzweg für Erwachsene 2021
©Ejti Stih/MISEREOR

Eine Übersicht über alle Stationen unseres Online-Kreuzwegs finden Sie hier.

Menü schließen