Eindrücke vom Karneval in St. Josef / 25.2.17

Eindrücke vom Karneval in St. Josef / 25.2.17

Mit Reden, Musik und Tanz fand auch in diesem Jahr wieder ein wunderschöner Karnevalsabend in St. Josef statt. Unter dem Motto „Film ab, Klappe zu“ kamen ca. 100 Närrinnen und Narren schön verkleidet und aus dem gesamten „Pastoralen Raum“ nach St. Josef. Ein übervoller Saal, gute Laune, klasse Musik, aktuelle Reden, Tanz bis in den frühen Morgen! Danke den Veranstaltern!

Johannisthaler sangen statt „Ach, wärste doch in Düsseldorf jebliebe“ dann doch nach der Melodie: „…wenn der Topf aber nun ein Loch hat, lieber Heinrich…“:

Wenn St. Hedwig aber nun ein Loch hat,

lieber Heiner, lieber Heiner,

wenn St. Hedwig aber nun ein Loch hat,

lieber Heiner, was nun?

 

Wir machen´s zu, liebe, liebe Christen,

liebe Christen, liebe Christen,

Wir machen´s zu, liebe Christen, liebe Christen,

liebe Christen, wir machen´s zu.

 

Wenn das Loch aber bahnbrechend war,

lieber Heiner, lieber Heiner,

und der Architekt ein ganz besonderer,

lieber Heiner, was dann?

 

Was sagt dazu der Papst Franziskus,

lieber Heiner, lieber Heiner,

Seid bescheiden, liebe Christen,

lieber Heiner, was nun?

 

Frag doch auch mal die Denkmalpflege,

lieber Heiner, lieber Heiner

und frag dann noch die lieben Christen,

lieber Heiner, was tun?

 

Wieviel soll denn dieser Spaß uns kosten,

lieber Heiner, lieber Heiner,

und was denkst du, wer all das spendet?

lieber Heiner, wir nicht…

lass es sein, lieber, lieber Heiner,

lieber Heiner, lass es sein!

 

Oder eine andere Büttenrede zum aktuellen Thema „Turmbau St. Josef“:


„Klappe zu, Film ab!“ in diesem Jahr,
das klingt doch einfach wunderbar.

Im Film geht’s oft ums liebe Geld.
Doch gilt auch hier: das Leben hält
die besten Geschichten selbst bereit.
Das ist nicht anders bei der Geistlichkeit.

In Limburg hat Tebartz-van Elst
in goldner Wanne sich gewälzt.

In Berlin, da stört sich Heiner Koch
an einem nicht liturgiekonformen Loch.

Der Boden der Kathedrale soll eben sein,
die Treppe zur Unterkirche sei nicht mehr fein.

Man will die Kasse erst gar nicht schonen;
koste es auch Millionen.

Dabei geht es doch ganz schick,
wie man sieht in Köpenick.

Da wird sehr sorgsam überlegt,
wie lang der Kirchturm so noch steht.

Erst prüft man einen großen Brocken.
Das sind die tonnenschweren Glocken.

Die Halterung scheint vielleicht welk.
Knirscht es nicht manchmal im Gebälk?

Da kann’s nur eine Lösung geben:
der Kirchturm muss sich neu erheben.

So nimmt das Schicksal seinen Lauf,
nein, nicht bergab, es geht hinauf!

 

Wenn der Turm wieder seine alte Höhe hätte,
gäb’s auch die historische Altstadt-Silhouette.

Denn nicht unter einen Scheffel gehört das Licht.
Bekanntlich sieht man es dann nicht.

Das Licht man auf einen Leuchter stellt
und so die Dunkelheit erhellt.

Drum soll der Kirchturm sichtbar sein,
von weitem schon und gar nicht klein.

Bleibt nur die Frage der Finanzen,
damit’s auch stimmt mit den Bilanzen.

So öffnet eure Ohren:
Wo bleiben die Sponsoren?

Ein jeder gebe, was er kann.
Dann wird der Kirchturm auch alsdann.

Wer nicht mag, lässt es einfach sein.
Dann bleibt der Kirchturm eben klein.

Ob hoch oder tief, ob grad oder schief.
Es ist doch alles relativ.

Ein Zankapfel der Kirchturm nicht soll werden.
Das Leben ist doch viel zu schön auf Erden.

So lasst uns feiern heute Karneval
im ganzen Raum, der nunmehr pastoral.

In diesem Sinne Helau und Alaaf,
egal ob als Hirte oder als Schaf.

H.H.

 

ODER:

eine andere Büttenrede zum Thema „Pastoraler Raum“:

 

Mit einem „Köpenick egal“

da grüß´ ich alle hier im Saal.

Wenn Glaube Raum gewinnen soll,

wird so ein Saal wie dieser voll.

Es wurd´ zur guten Tradition

der Pastoralenraumregion

ganz ohne Pfarrgemeindeschranken

gemeinsam Faschingsluft zu tanken.

Nach Brandt wächst hier nun ungestört

zusammen, was zusamm´n gehört.

– hier, wo wir jetzt so fröhlich sind

und dabei Glaube Raum gewinnt.

 

Wenn die Dezembernebel sinken

und überall die Lichter blinken,

sieht man, wie ganze Völkerscharen,

die tags noch bei der Arbeit waren,

gemeinsam Weihnachtslieder singen,

die sich hoch in den Himmel schwingen.

Hier singt nicht eine Kantorei.

Nein – in der alten Försterei

da schmettert fröhlich Ton um Ton

die Fangemeinde von Union.

Und alle hören -keiner geht-

auf das, was in der Bibel steht

– zu der Geburt von Jesus Christ,

auch wenn man nicht so gläubig ist.

Am Feiertag, meist schon am zweiten,

kann man manch´ leere Kirch´ durchschreiten.

Soll Glaube wirklich Raum gewinnen,

könnt man mit Fußball nicht beginnen? –

Geht ´s Pfingsten in die Kirche rein,

muss ein Unioner glücklich sein.

Der Pfarrer selbst -ihr wisst es schon-

trägt dann die Farben von Union.

Wenn wir auf Jesu Wegen geh´n,

darf doch niemand im Abseits steh´n.

Ist Judas nicht mit inbegriffen,

wurd´ einst mit Elfen angepfiffen.

Zeitlich geh ´s nach der Kirch´ nach Hause

jedoch schon in der Halbzeitpause.

Und dann sieht man, wie mancher rackert,

mit viel Kraft Gottes Feld beackert,

kommt kaum zur Ruh´, klingt manchmal heisern.

Ja, nicht nur der FC ist eisern.

Ich träum´ und fänd´  es einfach toll,

wär´ Pfingsten auch das Stadion voll.

Für die Kulisse wär´ gesorgt,

auch wenn man sich Rot-Weißes borgt.

Und auch die evangel´schen Seelen,

die dürfen nicht natürlich fehlen.

Wenn dann die Pfingstbotschaft erklingt,

gemeinsam man die Lieder singt,

egal ob Oma, Vater Kind,

sieht man, wie Glaube Raum gewinnt.

 

Es gibt so manche Räumlichkeiten,

die nichts von Gläubigkeit verbreiten.

Dazu zählt für mich heutzutage

ein Supermarkt, gar keine Frage.

Wenn im September Mandelstollen

in Supermarktregale sollen,

frag´ ich mich: Ist das Zeug so ´n Stuss,

dass ´s schon gegessen werden muss?

Ach fände sich der Jahreslauf,

wenn ich im Supermarkt was kauf´!

Mit Spekulatius und Stollen,

da kommt das neue Jahr ins rollen.

Auch wenn man ´s kaum noch glauben kann,

die Weihnachtszeit, die hält noch an.

Vorm 2.2, Schild in rot:

Hier Kerzensonderangebot!!!

Mit Pfannkuchen und ganz viel Süßem

kann man den Fasching nun begrüßen,

Ist Aschermittwoch angekommen,

wird alles das dem Markt entnommen.

Damit nicht Naschwerkleere droht,

steht überall dort Knäckebrot.

Auch Fastentees und Wasser – pur

gibt ´s nun für ´ne Entschlackungskur.

Und ab Karsamstag gibt ´s die Eier

für eine echte Osterfeier,

´nen Hasenbraten, Sekt und Wein,

auch Schokolade muss jetzt sein.

Ist Himmelfahrt dann auch verklungen,

sind all die Schokohas´n verschlungen.

Um Gottes Geist zu unterstützen,

kann Pfingsten was zum Denken nützen.

Und weiter geht ´s im Kirchenjahr.

Im Herbst gibt ´s Erntedank -fürwahr.

Weil uns das Essen so beglückt,

wird das Gemüse nun gescmückt-

Ich hab´ nichts gegen Halloween,

weist ´s doch auf Allerheil´gen hin.

Den 11.11. nicht vergessen,

an dem wir Martinshörnchen essen!

Novemberend´ –  jetzt ist ´s so weit,

jetzt komm´n Advent und Weihnachtszeit.

Zuerst ganz wenig, denn wer wartet,

ist nun mal noch nicht durchgestartet.

Doch kommt der Gast, das Kind der Welt,

sind die Regale vollgestellt,

nun auch mit Printen und mit Stollen,

die viele jetzt gern haben wollen.

So dreht das Jahr sich stets im Kreise.

Das ganze Jahr gibt ´s Götterspeise.

(Wen jetzt der Plural hier nun stört,

der hat einfach nicht hingehört.) –

Es wäre schön, wir käm´n ein Stück

zum alten Jahreskreis zurück,

der uns´rer Bibel oft entsprang

und unsern Glaube auch durchdrang.

Wenn da ein Umdenken beginnt,

kann ´s sein, das Glaube Raum gewinnt.

 

Dass Glaube Raum gewinnen soll,

das findet auch der Bischof toll.

Was mich zu ´ner Verwund´rung führt:

woher denn seine Skepsis rührt.

Denkt dieser Mann mit einem Male,

wir kriegten unsre Kathedrale

mit Gläubigen nun nicht mehr voll,

denn scheinbar aus dem Grunde soll

die Unterkirche in der Erden

durch Umbau nun geschlossen werden.

Denn soll ein Teil geschlossen sein,

passt nur die Hälfte Gläub´gen rein.

Ach, lieber Bischof, lass dir sagen,

du brauchst mit uns nicht zu verzagen.

Wir sind genug, um Gott zu loben

von ganz da unten bis nach oben,

wenn wir bei unsrer Hedwig sind

und dabei Glaube Raum gewinnt.

 

Gewinnen tut gern jedermann.

Gut, wenn man auch verlieren kann.

Man muss auch andern etwas gönnen

und dabei dann  verlieren können.

Verlieren geht auch , wenn man glaubt,

was schon mal unsern Frohsinn raubt.

Natürlich trauert man betreten,

wenn manche nicht mehr mit uns beten.

Da gibt ´s ein Spiel mit Zuversicht,

ich mein´ ´s „Mensch-ärgere-dich-nicht“.

Oft ist man da nicht mehr im Spiel,

mal sind es wenig, mal sind ´s viel.

Mal kommt es auf den Würfel an,

doch manchmal bin ich Schuld daran.

Oft wirft es viele immer raus

und schließlich komm´n sie doch ins Haus.

Das dauert schon mal seine Zeit,

doch spielt man keine Ewigkeit.

Ein Optimist hat unbenommen

schon manchen letzten Platz gewonnen.

Man sei darum ruhig froh gesinnt,

weil letztlich Glaube Raum gewinnt.

 

Muss man für ´n Glauben Räume suchen,

kann man auch Platz im Innern buchen.

In mir drin gibt ´s, was andre stört

und was da mal nicht hingehört.

Wir sind zur Freiheit hin berufen.

Das heißt, die Mauern, die wir schufen,

sind einfach nicht als gut zu heißen.

Und so kann man sie niederreißen.

Das gilt für Mauern zwischen Staaten

und für die, die in mich geraten.

Auch Egoismus, Wut und Jammer

gehören in die Besenkammer.

Auch manche Angst gilt ´s auszumisten,

die gibt ´s für Heiden, kaum für Christen.

Nach Newton reicht schon eine Kraft,

die B´schleunigung von der Trägheit schafft.

Hab´n in mir Fremde kein Zuhaus´,

dann muss halt noch mehr Müll heraus.

In keinem von den 10 Geboten,

steht was von Einwanderungsquoten.

Lebt in mir nicht mehr alter Schrott,

so hab´ ich platz für ´n lieben Gott.

Es wäre dann noch von Entzücken,

ich könnt´ das Inn´re etwas schmücken –

mit Ruhe und Gelassenheit,

mit Frohsinn und auch Offenheit,

so dass man eine Zuhause find´t,

in dem der Glaube Raum gewinnt.

 

Der Glaube macht ein´n jeden Christen

zu einem großen Optimisten.

Zwar tut es ´nen Karfreitag geben,

doch ganz am Ende steht das Leben.

Es gibt nur ein Problem daran:

Man sieht es manchen gar nicht an.

So mancher zieht den Weg entlang

wie ´n Tag vorm Weltenuntergang.

Da kann der Fasching deutlich machen:

als Christen hab´n wir viel zu lachen.

Wenn dieser Frohsinn weiter weht,

auch wenn der Fasching hier vergeht,

wenn wir mit Freude nicht verzagen

und sie dann auch noch weiter tragen –

nach Hause, in die Arbeitsstellen,

in Krankenhäuser und Kapellen,

in Kitas, ins Seniorenheim

und auch ein Friedhof kann es sein,

wenn wir die frohe Botschaft sagen

und in die Welt sie weitertragen,

wenn wir mit Freude Christen sind,

geschieht ´s, dass Glaube Raum gewinnt.

 

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