Charmanter Besuch zu Pferde | geistlicher Impuls | 20.09.2023

Charmanter Besuch zu Pferde | geistlicher Impuls | 20.09.2023

Wen haben wir uns da ins Haus geholt? Durch die derzeitige Jahreskonferenz der Gemeindereferentinnen und -referenten begleiten uns die vier apokalyptischen Reiter. „Ungemütliche Gesellen“, werden so einige denken. Ihr Ruf eilt ihnen voraus, noch bevor sie überhaupt angekommen sind. Geben wir ihnen nochmal die Chance, auf einen neuen Ersteindruck?

Denn natürlich wollen wir nicht auf Vorurteilen herumreiten! So zumindest bietet Professor Franz Tóth eine kontrastreiche Deutung an. Die vier Reiter decken auf, womit im römischen Reich zu Unrecht angegeben wird: Das Goldene Zeitalter, in Gerechtigkeit, Frieden und Wohlstand glänzt nur äußerlich. In eroberten Provinzen ist davon wenig zu spüren. Verständlich, dass die Römer ihren Sieger bejubeln und auch Augustus selbst sich als strahlenden Held inszeniert. Doch darf er dafür Applaus von den Besiegten erwarten?

Sein Triumph geht auf Kosten der Geschlagenen. Der ewige Frieden, von dem die Römer sprechen, bröckelt. Hungersnöte und Tod bedrohen weiterhin große Teile der Welt. Die apokalyptischen Reiter brauchen dieses Unheil gar nicht zu überbringen, es ist längst da. Im Grunde sind sie nur die Boten. Ihre Botschaft ist unbequem, doch verschwindet nicht, wenn wir die Reiter verscheuchen. Sie enthüllen, was ohnehin spürbar ist. Vielleicht sind sie doch ein wenig freundlicher, als ihr Ruf.

Ihr Stephan Napieralski,
Gemeindereferent

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