1. Adventssonntag | Geistlicher Impuls | 24.11.2021

1. Adventssonntag | Geistlicher Impuls | 24.11.2021

Die Advents- und Weihnachtszeit ist zweifellos der populärste Zeitrahmen im Kirchenjahr, mit dem unzählige Lieder, Lichter, Bräuche, Geschenke und Süßigkeiten einhergehen. Diese Zeit ist heutzutage zu einem Konsumfest mit ausgelassenen Feiern und viel gutem Essen geworden – eigentlich dem Gegenteil dessen, was es tatsächlich sein soll. Gleichwohl spiegeln sich darin dieses innerliche Bedürfnis nach persönlicher Erfahrung der Zuwendung und Nähe Gottes wider aber auch Geborgenheit und Frieden.

Der Hl. Athanasius (4. Jh.) hatte einmal gesagt: „Christus wurde Mensch, damit wir wie Gott werden“. Diese Aussage klingt ein bisschen märchenhaft. In Wahrheit sollen wir Menschen das werden, wofür wir von Anfang an geschaffen wurden. Insofern ist Christus unser Modell dafür, Er zeigt nämlich, wie das aussieht: Etwas Wunderbares und Geheimnisvolles, die perfekte Einheit zwischen Gott und Mensch. Wir Menschen sind dazu gerufen, an Seiner Göttlichkeit Anteil zu haben oder anders ausgedrückt eine Einheit von Göttlichem und Menschlichem. Dieses Gott-werden ist kein einmaliges Geschehen, sondern ein kontinuierlicher Prozess.

Dieser Prozess lässt sich mit der Natur vergleichen. Zunächst wird ein Samen gesät, dann wächst eine Pflanze daraus, danach blüht diese Pflanze und schließlich bringt sie Früchte. So können auch wir kontinuierlich geistlich wachsen. Jedes Jahr ein bisschen mehr. Besser gesagt: Die Göttlichkeit Christi soll in uns jedes Jahr wachsen, so wie ein Baum jedes Jahr einen Jahresring zulegt.

Dazu gibt Jesus etwas von seiner Göttlichkeit in uns hinein – sofern wir es Ihm ermöglichen. Das, was Er da hineingibt, ist wie ein Samen, den wir in der Advents- und Weihnachtszeit empfangen und der weiterhin im Laufe des liturgischen Jahres geistlich in uns wachsen soll. Dies entspricht dem Gedanken von Paulus: „… nun lebt Christus in mir“ (Gal 2,20).

Möge Christus uns in dieser Advents- und Weihnachtszeit geistlich heilen und Seine Göttlichkeit in uns wiederherstellen! Ich wünsche Ihnen allen einen andächtigen Start in die Adventszeit!

Ihr Yaroslav Kryzhanovskyy

Pastoralassistent

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