Am 27. August gedenken wir Monika von Tagaste.
Sie war eine Frau, die keine großen Reden hielt, keine Bücher schrieb oder Ämter bekleidete. Und doch hat sie Geschichte geschrieben – durch ihre Geduld, ihre Treue und ihr Gebet.
Ihrem Ehemann verzieh sie die Untreue, ihre reizbare Schwiegermutter schaffte sie zu beruhigen und ihren Kindern gegenüber war sie geduldig und in tiefer Liebe verbunden.
Monika war die Mutter des Augustinus. Sie sah ihren Sohn viele Jahre lang einen Weg gehen, der nicht der ihre war – ein Leben in Suche, in Verirrungen, in Umwegen. Sie hätte verzweifeln und ihn aufgeben können, aber sie hielt aus. Sie blieb in der Liebe und vertraute darauf, dass Gott größer ist als jede Entfernung, die zwischen Mutter und Sohn entstehen kann. Nach vielen Jahren konnte sie aufatmen: Augustinus fand tatsächlich schließlich seinen Weg zum Glauben, den sie erhofft hatte – und wurde einer der größten Denker und Kirchenväter. Ohne Monikas Geduld, ohne ihr stilles Hoffen, ohne ihre Gebete, gäbe es diesen Augustinus vielleicht nicht.
In der christlichen Kunst wird Monika oft mit einem Krug als Attribut dargestellt. Er soll die Tränen versinnbildlichen, die sie weinte, bis ihr Sohn sich zum Christentum bekehrte, was ihr sehr wichtig war.
Wir leben in einer Zeit, die schnelle Ergebnisse verlangt. Wir wollen Lösungen auf Knopfdruck, Veränderungen sofort, Antworten gleich. Geduld erscheint uns fast wie ein veralteter Wert.
Monika von Tagaste kann uns lehren: Wahre Veränderung braucht Zeit. Beziehungen brauchen Treue. Hoffnung braucht Geduld und Gebet.
Vielleicht kennen wir alle Situationen, in denen wir warten müssen: auf eine Entscheidung, die sich verzögert; auf Heilung, die nicht sofort geschieht; auf Menschen, die ihren eigenen Weg noch suchen.
Ich lade Sie ein sich in diesen Momenten an Monika von Tagaste zu erinnern und sie als Vorbild zu nehmen. Sie zeigt uns, dass Aufgeben nicht die einzige Antwort ist und Aushalten ein Zeichen großer Liebe sein kann. Für sie war Geduld eine Form des Glauben und sie spürte, dass stille Treue eine starke Kraft entfalten kann.
Angeregt durch ihr Leben, möchte ich versuchen mich in den nächsten Tagen mehr in Geduld zu üben: mit mir selbst, mit anderen, mit Gott.
Vielleicht wollen Sie es auch probieren…
Ihre Sozialarbeiterin,
Monika Beil
