Ferien und Urlaub bieten die Möglichkeit, zur Ruhe zu kommen.
Ich bin zur Zeit wieder mit Jugendlichen in Taizé. Auf die Frage: Warum sie nach Taizé fahren? antworten sie oft: „Um Ruhe zu finden.“ oder „Da kann ich zur Ruhe kommen.“ Klingt sonderbar, zur Ruhe kommen unter hunderten von Jugendlichen.
Den Alltag hinter sich lassen und sich einem geregelten Tagesrhytmus anzupassen mit Gebet, Arbeit, Austausch und mit wenig online Präsenz, kann Ruhe bringen.
Eine Jugendliche will sogar einige Tage in Stille und Schweigen verbringen. Könnten sie sich vorstellen, ohne die Last des Alltags einige Tage in Schweigen zu verbringen? Sie ist unsicher. Wie ist es, ohne zu reden? Was passiert mit mir? Halte ich das aus und halte ich durch? Eine Zeit in Schweigen zu verbringen, ist eine Herausforderung, ich werde stark auf mich selbst „zurück“ geworfen. Fragen, Probleme können durch mangelnde Ablenkung einem wieder bewusst werden. Doch ich habe auch Zeit zur Lektüre, Betrachtung und Gebet. All das kann mich stark in Kontakt mit mir selbst bringen. Die Jugendlichen in Taizé werden im Schweigen nicht allein gelassen, es gibt wie bei Exerzitien die Möglichkeit des begleitenden Gesprächs.
Eine Zeit in Schweigen ist eine Erfahrung, die in mir Neues entstehen lassen kann. Auch wenn man keine Woche oder Tage in die Stille gehen kann oder will. So kann jeder sich auch nur eine kurze Zeit, eine Stunde oder zwei am Tag, bewusst in die Stille begeben. Da kann schon manches entdeckt und ausprobiert werden.
Sommer – Ferien – Urlaub, eine gute Zeit für ein Experiment: eine Zeit in Stille und Schweigen zu verbringen.
Herzliche Einladung es einmal auszuprobieren.
Ihr Pastoralreferent Christoph Dähnrich
