Gestern haben wir St. Martin gefeiert. An vielen Orten zogen Kinder mit Laternen und Gesang durch die Straßen. Sicherlich haben sie auch Erinnerungen an St. Martinsumzüge. Warum ist St. Martin so populär? Es ist schön im Dunkeln mit einem schönen Licht oder Laterne unterwegs zu sein und als Kinder würden wir auch angehalten zu teilen z.B. das Martinshörnchen.
Aber, das war gestern, heute ist heute, oder? Was bedeutet St. Martin für mich?
Licht sein für andere kann eine Antwort sein (und das nicht nur einen Tag im Jahr). Das heißt z.B. ein warmes, aufmunterndes Wort oder einen Ort zu schaffen, wo andere sich aufwärmen und ausruhen und zur Ruhe kommen können. In unserer Pfarrei versuchen wir die Kirchen offen zu halten, auch hier ein Ort für einen freundlichen Blick und/oder einen Ort der Ruhe vom Alltag.
St. Martin teilte seinen Mantel mit einem Bettler, ohne Rücksicht auf die Folgen (der Mantel gehörte ihm nicht und er musste sich dafür verantworten). Teilen wir, was wir haben mit anderen oder geben wir nur von unserem Überfluss etwas ab oder behalte ich lieber alles für mich? Die Obdachlosenhilfe in unserer Stadt (z.B. die Stadtmission) braucht wieder warme Kleidung und Schlafsäcke für Bedürftige (aber bitte ganze Sachen, keinen halben Mantel).
St. Martin fordert uns heraus; Licht zu sein und zu teilen. Vielleicht teilen sie das wertvollste das sie haben – Zeit (z.B. als „Kirchenwächter die Kirche offen zu halten) oder sie trennen sich von den guten warmen Sachen, die nicht mehr gebraucht werden und geben sie weiter. Dann sind sie auf den Spuren des Hl. Martins unterwegs. Dann ist St. Martin nicht nur einmal im Jahr.
Ich wünsche ihnen Mut und Kraft sich von der Not der anderen berühren zu lassen und zu handeln.
Ihr Pastoralreferent
Christoph Dähnrich
